Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
19-12-2019, 11:47
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-12-2019, 12:39 von Ulrich.)
... was nicht mehr glänzt.
Was mich allerdings bewogen hatte, dieses Relikt einer besseren Modellvergangenheit zu erwerben, weiss ich nicht mehr. Wahrscheinlich hatte ich eine dunklere Farbe erwartet.
Auf den ersten Blick aber besser als befürchtet. Die Karosserie ist nicht lackiert, der Chrom noch akzeptabel und die Schraubstutzen sind in Ordnung.
Die Karosserie war allerdings versaut und verklebt, die Felgen so brüchig wie die Reifen aus unterschiedlichen Fertigungsperioden. Alles ab ins Seifenbad und dann die große Motorkur absolviert. Lametta putzen, Kollektor und alle Anschlüsse polieren, Lager ölen usw. Eine geschlagene halbe Stunde musste ich darauf verwenden, das Kondensatorplättchen dazu zu überreden, seine Höhle zu verlassen. Wenn die Dinger tief drin sitzen ist das ein Alptraum. Zum Schluss habe ich alles mit Kontaktöl geflutet und energisch den Dentisten-Zahnreiniger mit dem Widerhaken geschwungen. Peng - flog das Ding durch die Gegend.
Auch das ward geputzt zusammen mit dem Selenplättchen, das gesamte Gehäuse mit Alkohol gereinigt. Ebenso die Kohlen und ihre Gruben.
Danach habe ich die alten Kohlen wieder eingebaut - was ein Fehler war, sie waren zu abgeschrubbt um noch zuverlässig Kontakt herzustellen. Also alles nochmal auseinandergerissen und Neue eingebaut - und siehe da .... sssst.
Hatte ich schon erwähnt, das ich die F3 nicht ausstehen kann mit ihren zwei Klammern, dem sadistischen Kupferstreifen vom Selenplättchen zur großen Klammer und dem anderen verbauten Unsinn ... ? Inzwischen bin ich schlauer und umwinde den Korpus nach dem Zusammensetzen von Motorplatte und Gehäuse mit Gummiband. Dann kann ich gemütlich daran gehen, die Klammern zu setzen ohne Gefahr zu laufen dass alles durch die Gegend fliegt wenn die dritte Hand gebraucht wird.
Nachdem das Drama erfolgreich beendet war, konnte ich mich um die Karosserie kümmern. Raus aus der Seife, mit Zahnbürste bearbeitet, rein in die Seife, raus aus der Seife, Zahnbürste ... etc. etc. ... . Das Ergebnis war frappierend gut. Politur kann ich sparen, der Chrom geht, von unten wurde es auch sauber.
Nun war die nackte Veranstaltung aufzumöbeln. Dazu habe ich die Teile zusammengesucht und dann erstmals die Schiebetechnik der angebotenen Repros für die Inneneinrichtung benutzt. Das geht sehr gut, weil das Schiebebild wesentlich stabiler ist als etwa Decals, damit nicht knittert oder sich zusammenfaltet, einfach draufschieben auf den feucht gemachten Untergrund, ausrichten, Wasser abtupfen - fertig.
Besatzung rein, Frontscheibe drauf - die ist noch nicht optimal, muss noch eine Neue besorgen - polierter Unterbau drunter.
Es ist vollbracht. Ein schönes Teil. Man beachte auch die wunderbaren neuen geprägten Felgen mit ebenfalls neuen Reifen.
Grüße
Ulrich
Beiträge: 1.167
Themen: 137
Registriert seit: Jan 2019
Bewertung:
33
Location: 53424 Remagen
die Felgen sind der krönende Abschluss, beeindruckendes Ergebniss
bis dann
Hermann
*alles wird gut, wenn nicht sogar besser*
Beiträge: 4.683
Themen: 118
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
17
Location: Ruhrpott/NRW
Hallo Ulrich,
jau, Mal wieder vom Feinsten - ich bekomme mehr und mehr Hummeln unterm Hintern ...
ciao michaelo
... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
Beiträge: 52
Themen: 5
Registriert seit: Jul 2018
Bewertung:
0
Wirklich tolle Arbeit.
In der Auktion sah er dunkler und viel schlechter aus.
Für den Gesamtpreis (ohne Arbeitslohn) ein Schnapper.
Gruß
Holger
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
Danke, das macht wirklich immer wieder viel Freude.
Schnäppchen sind das allerdings nicht. Inklusive Einkauf liegt der Preis mit allen nötigen Ersatzteilen um die 37 Euro. Dazu kommt, dass der Motor ja kein Neuteil ist, sondern schon gründlich benutzt wurde. Rechnete man jetzt noch nur 40 Euro pro Arbeitsstunde, dann liegt das Modell bei 137,00 Euro.
Aber ich sehe das unter dem Aspekt "wieder einer gerettet". Wir retten ja alles mögliche heutzutage, da kann dann gern auch einmal ein Faller SL dabei sein. Auch der ist technisches Kulturgut. Eigentlich mehr noch als das originale Auto, denn er fördert die Eigeninitiative.
Und er fährt rein elektrisch ... vorausschauend!
Grüße
Ulrich
Beiträge: 519
Themen: 91
Registriert seit: May 2017
Bewertung:
6
(19-12-2019, 17:30)Ulrich schrieb: ... der ist technisches Kulturgut.
Grüße
Ulrich so isses!!!
Klasse Ulrich!
LG
Hebi
"... beim Beschleunigen müssen die Tränen der Ergriffenheit waagerecht zum Ohr abfließen" Walter Röhrl
- Wer später bremst, fährt länger schnell -
Beiträge: 52
Themen: 5
Registriert seit: Jul 2018
Bewertung:
0
Hallo Ulrich,
die eigene Arbeitszeit sollte man beim Hobby nie rechnen. Das lohnt sich niemals.
Die Qualität deiner Arbeit ist auch sehr hoch.
Ich versuche auch jedes Auto zu retten, immer so, wie es maximal geht. Zuerst in den Originalzustand, dann mit Reproteilen und zuletzt mit kleben und lackieren. Ich glaube, ich habe noch nie Carrera oder Faller Karosserien weggeworfen.
Gruß
Holger
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
19-12-2019, 20:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19-12-2019, 20:44 von Ulrich.)
Holger, das ist ja Hobby. Es soll ja Leute geben, die fernsehen gucken ... .
Das ist dagegen eine recht kreative Beschäftigung. Mal sehen ob ich das immer noch sage, wenn ich den 50.sten F3 durchhabe. Aber noch lerne ich jedesmal dazu.
Nix wegwerfen ist oberstes Gebot. Noch sind wir nicht beim Neuaufbau von zerbrochenen Karosserien, mit Masse modellieren, schleifen, füllern, nachschleifen, Lackieren etc.. Die Qualität der angebotenen Hilfsmittel steigt ständig, auch weil dieses Hobby des Modell restaurierens in Übersee sehr gepflegt wird.
Eine Grabbelkiste und irgendwann braucht man es plötzlich ... .
Grüße
Ulrich
... und jetzt hätte ich es doch fast vergessen ...
Ab "ins Körbchen" mit dem Teil:
Beiträge: 4.683
Themen: 118
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
17
Location: Ruhrpott/NRW
Moin Ulrich,
wenn du den 20ten F3 durch hast, baust du die restlichen blind zusammen - so wie ich .
ciao michaelo
... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
Der Weg ist das Ziel, wie schon Konfuzius wusste ... .
Beiträge: 3.612
Themen: 326
Registriert seit: Jul 2005
Bewertung:
14
Location: Düsseldorf
Hallo Ulrich
Ich versteh das nicht mit dem Zusammenbau!?
Ist doch ganz einfach:
Beide Haltebügel nur halb über das Chassis ziehen.
Den unter der Selenplatte liegenden Kupferstreifen an der Seite einschieben , den Bügel festklipsen.
Dann die Seelenplatte unter den vorderen Bügel schieben und den einklipsen.
Geht nicht, gibts, nicht
Schöne Grüße
Lothar
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
20-12-2019, 10:46
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20-12-2019, 10:47 von Ulrich.)
Das werde ich beim Nächsten so probieren, danke Lothar.
Das Hauptproblem ist dieser widerspenstige Kupferstreifen unter dem Plättchen, der nie richtig anliegt. Er muss ja da in eine Nase greifen um anschliessend richtig um die Ecke geführt werden zu können. Meistens kriegt das Plättchen dabei einen Kick von unten durch den Streifen, beides verrutscht oder fliegt durch die Gegend ... .
Per aspera ad astra ... !
Grüße
Ulrich
Beiträge: 4.683
Themen: 118
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
17
Location: Ruhrpott/NRW
Hallo Ulrich,
ich mache es ähnlich wie Lothar, allerdings hake ich den hinteren Bügel erst dann ein, wenn der vordere Teil mitsamt Kupferstreifen und Selenplättchen sitzt. Dann ist die Motorplatte schon Mal arretiert. Bei der hinteren Befestigung setze ich erst den unteren kurzen Kupferstreifen ein, schiebe die Kondensatorpille in den Schlitz und befestige die beiden mit dem hinteren Bügel.
Wichtig ist der Trick mit dem Selenplättchen, wie ihn Lothar bschreibt.
Non est ad astra mollis e terris via.
ciao michaelo
... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
Da sagst Du ein wahres wort, lieber Michael. Und Senecafest bin ich auch nicht mehr, wie ich gerade festgestellt habe.
Also, den Versuch, die große Platte vorn unter den eingeklipsten Bügel zu schieben, derart, dass das Ding zwischen Kupferstreifen und Bügel zu liegen kommt, habe ich noch nicht unternommen. Aber der nächste F3 kommt ja bestimmt. Die schon gemachten nehme ich sowieso alle noch einmal auseinander, da ich vergessen habe, die Achsaufnahme des Kollektors am Boden der Wanne zwischen den Kohlegruben zu schmieren ... . Wenn man im Sternzeichen der Jungfrau geboren ist ... .
Heute habe ich einen F4/2 gemacht - die reine Erholung.
Grüße
Ulrich
Beiträge: 4.683
Themen: 118
Registriert seit: Dec 2004
Bewertung:
17
Location: Ruhrpott/NRW
Nein, nein, da ist beim Faller nix zu schmieren! Die Führung übernimmt allein das obere Messinglager.
ciao michaelo
... und wer zuletzt aufgibt gewinnt.
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
21-12-2019, 07:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-12-2019, 07:52 von Ulrich.)
Hallo Michael, ja, das hatte ich auch nie gemacht. Hermann hatte jetzt dankenswerter Weise eine Info über die F3/4 Motore eingestellt, die am Ende auch einen Schmierplan beinhaltet.
https://www.h0m.eu/technikseite_f1.htm
Danach habe ich die Aussparung für das untere Ende der Ankerwelle, dort Ankerachsaufnahme genannt, mit einem Hauch Öl versehen. Vollkippen kann man das natürlich nicht, da das Öl sonst sofort den Kollektor versaut. Ein bisschen ölgetränkte Watte, auf Zahnstocher gewickelt, macht den Bereich auch gleich sauber von Kohlestaub.
Frappierendes Ergebnis, der Motor lief absolut leise und sauber.
Werd das jetzt nochmal an einem "Quietscher" ausprobieren.
Grüße
Ulrich
Beiträge: 1.651
Themen: 100
Registriert seit: Nov 2015
Bewertung:
19
Location: Kiel
Moin,
der Pfeil zur unteren Ausbuchtung ist grau, nicht grün. Also hier nicht ölen, denn dann besteht die Gefahr, das der Kollektorund die Kohlen verölen!
Unten werden nur der F1 mit „Wackellager“ und die T-Jets mit einem! Tropfen Öl versehen.
Viele Grüße
Mario
Magnete sind dafür da, dass der Motor dreht.......................
Beiträge: 1.548
Themen: 109
Registriert seit: Jul 2019
Bewertung:
19
21-12-2019, 14:11
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21-12-2019, 14:12 von Ulrich.)
Mario, da sind zwei Pfeile. Der Grüne zeigt nach oben auf das untere Ende der Ankerwelle, der graue nach unten in die Aufnahme. Öl kommt also in jedem Fall an. Bin aber absolut einverstsnden, dass da wie auch immer nur ein Hauch gestattet ist um den Kollektor nicht zu verölen.
Grüße
Ulrich
Beiträge: 4.542
Themen: 391
Registriert seit: Mar 2005
Bewertung:
12
Moin,
da die besagte "Explosions-Zeichnung" von mir stammt, schreibe ich mal was dazu...
@Ulrich: Du hast das ganz richtig intepretiert! Das "Ankerlager" unten in der Wanne sollte nur nach " Bedarf" geölt werden. Grundsätzlich gilt (und da gebe ich mos recht): dort muss(!) nicht geölt werden. Es kann aber! Und wie Du selbst erfahren hast, war wohl offensichtlich bei Deinem Chassis ein " Bedarf" an Öl.
LG
Andreas
Beiträge: 1.977
Themen: 117
Registriert seit: Nov 2008
Bewertung:
26
Location: Aachen
Das untere Ankerlager gibt es bei Faller Flachankern eigentlich nicht. Warum behaupte ich das?
Die Welle der Ankerplatte hat einen Durchmesser von 1,2 mm. Die Vertiefung unten in der Chassiswanne hat einen Durchmesser von 1,9 mm.
Das überstehende Ende der Ankerwelle ist 1.5 mm lang, die Bohrung aber 2 mm tief.
Da kann normalerweise nichts schleifen. Normalerweise ist der Anker der Faller Flachanker fliegend gelagert. Wenn durch Ölen am unteren Ende der Ankerwelle ein wie auch immer geartetes Quietschen beseitigt wird, saß der Anker vorher nicht richtig im Chassis.
Unten ölen schadet nicht, bewirkt aber auch nichts.
VG Markus
|